Mein Weg zum Lektorat
Lehrerfamilie – Rechtschreibung von der Wiege an.
Herwig Frenzel, geboren und aufgewachsen in Wolfsburg im Schatten zweier Großbuchstaben: V und W.
„Damals konnte ich noch nicht ahnen, dass Buchstaben in meinem Beruf eines Tages eine Hauptrolle spielen würden. Früh wurde mir korrektes Deutsch vermittelt. Das hatte in der Lehrerfamilie einen hohen Stellenwert. Bereits im Alter von fünf Jahren lernte ich lesen und schreiben, die Geschwister machten es möglich. Ein Nachbar wollte an meine zeitig erworbenen Fähigkeiten nicht glauben, bis ich dem erstaunten Herrn einen Leitartikel aus den ‚Wolfsburger Nachrichten‘ vorlas.“
Germanistik und Industrie – passt das zusammen?
So nahm die Sache ihren Lauf: Abitur in Wolfsburg mit den Hauptfächern Deutsch und Englisch, Germanistikstudium in West-Berlin, nach dem erfolgreichen Abschluss Gründung eines Taxibetriebs – mit einem Mercedes.
„Diese für Geisteswissenschaftler nicht ganz ungewöhnliche Berufswahl stufte ich rasch als Fehlentscheidung ein. Nach einigem beruflichen Hin und Her entschied ich mich schließlich für die Freiberuflichkeit. Als Germanist mit Automobilindustriehintergrund gründete ich mein Lektorat für Unternehmenskommunikation.“
Lektorat für Unternehmenskommunikation.
Im Jahr 2003 erblickt Lectormedia das Licht der Welt. Nach den üblichen anfänglichen Anlaufschwierigkeiten junger Unternehmen folgten bald die ersten Agenturaufträge.
Die erste Kundenzeitschrift hieß „Automobil Forum EXTRA“, Infos & News der Volkswagen AG in Berlin – was ein Zufall! Es folgten „MAZDA motion“ und der „Bosch-Zünder“, das internationale Mitarbeitermagazin der Bosch-Gruppe.“
Von der Straße zur Schiene – Fachbuchlektorat Bahnbetrieb und Bahntechnik.
Das anfängliche Credo „Keine Bücher“ entstand vor dem Hintergrund einiger „Angebote“ von Buchverlagen zu Anfang der Selbstständigkeit (diese waren wirtschaftlich gesehen schlicht indiskutabel). Meine Überzeugung begann im Jahr 2009 zu wackeln.
„Das erste Fachbuch, das ich lektorierte, trug den Titel ‚Schienenfahrzeugtechnik‘. Ich gebe zu, dass ich einigermaßen aufgeregt war. Schließlich hatte ich in dieser Disziplin noch keinerlei Erfahrung. Dafür aber mit Learning by Doing. Offenbar traf ich den richtigen Ton im Lektorat. Verlag und Autoren waren zufrieden.“
Ehrenamtliche Arbeit für den eigenen Berufsverband – im VFLL-Vorstand und im Kommunikationsteam.
Der Verband der Freien Lektorinnen und Lektoren ist von Beginn der Selbstständigkeit ein wichtiger Teil der neuen beruflichen Heimat. In den ersten Jahren beschränkt sich das Engagement auf die Regionalgruppe Berlin.
„Nach nur wenigen Jahren Mitgliedschaft habe ich mich im Jahr 2011 zunächst als Nachrücker für den Vorstand zur Verfügung gestellt. 2012 folgte dann die Kandidatur für das Amt des Ersten Vorsitzenden. Gemeinsam mit sechs Kolleginnen und Kollegen wurde ich in den Vorstand gewählt. 2014 bin ich nicht noch einmal angetreten, setzte aber bis 2018 meine ehrenamtliche Tätigkeit für den Verband als Mitglied des Kommunikationsteams fort.“
Korrektorat von Romanen.
Im Jahr 2018 schließe ich mich dem Producing-Team von Dr. Rainer Schöttle an.
„‚Wenn ich deine Website so anschaue, dann weiß ich sofort, dass ich dich für belletristische Projekte eigentlich gar nicht anzufragen brauche.‘ Mein Kollege Dr. Rainer Schöttle tat es aber trotzdem und konnte mich überzeugen, es doch wenigstens einmal zu probieren. Mit Erfolg. Seither habe ich rund sechzig Romane korrigiert.“